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Victoria van Violence „Meine Freundin, die Depression“

Sie ist schön, sie ist erfolgreich, sie ist depressiv. Victoria van Violence (Victoria Müller) hat über 183.000 Instagram-Follower und ist eine der Wenigen im Heile-Welt-Kosmos, die offen über das Thema Depression spricht. Denn die Krankheit interessiert wenig, ob Du attraktiv bist oder nicht. Ob Du jung bist oder alt. Berühmt oder Eine von Vielen. Mit ihrem Buch „Meine Freundin, die Depression“ hat sich die beliebte Bloggerin nicht nur ihren Fans, sondern unzähligen anderen Betroffenen offenbart. Sie erzählt von den ersten Anzeichen bis zu ihrer Selbsteinweisung und zeigt, wie sie die Krankheit in kleinen Schritten annehmen und daraus lernen musste. Oder durfte.

Victoria van Violence

Victoria van Violence alias Victoria Müller ist unter die Autorinnen gegangen

Ich habe das Buch in gut zwei Stunden durchgelesen. Denn, wie Victoria, bin auch ich seit gut einem Jahrzehnt immer wieder mit meiner „dunklen Seite“ konfrontiert. Meine schwerste Übung dabei: zu akzeptieren, dass die Diagnose keine einmalige ist. Früher dachte ich immer, ich muss da durch und in fünf bis zehn Jahren hab ich meine Ruhe. Das stimmt leider nicht. Und ich hab tatsächlich jetzt erst kapiert, dass die Depression immer wieder kommen kann- wenn ich nicht auf mich aufpasse.

MIT der Depression statt gegen die Depression

Die Ausprägungen von Depressionen sind vielfältig. Es gibt schwere und leichte. Es gibt exogene und endogene. Also welche, die durch äußere Umstände ausgelöst werden (z.B. Trennung, Geburt, Verlust des Arbeitsplatzes, etc.) und die, die durch ein Ungleichgewicht der Hormone ausgelöst werden. Meist kommen mehrere Faktoren zusammen und das bringt dann das Fass zum Überlaufen. Wie für die meisten Betroffenen ist auch für mich die Ernährung und ein bewusster, gesunder Lebensstil ein ganz wichtiges Thema. Aber auch Antidepressiva nutze ich immer wieder.

Depression: ein Leben in Grautönen

Das Buch von Victoria van Violence war für mich keine große Offenbarung, denn den Weg, den sie beschreibt, bin ich schon öfter gegangen. Einweisung ins Krankenhaus, mehrwöchige stationäre Behandlung. Kein Zuckerschlecken und doch das Beste, was mir damals passieren konnte. Danach die Suche nach einer Therapeutin/einem Therapeut, der Versuch, das Leben zu ordnen, Jobwechsel etc pp. ABER: wenn ich dieses Buch vor 15 Jahren hätte lesen dürfen, dann hätte ich mich nicht so schrecklich allein und bekloppt gefühlt. Außerdem hätte ich es damals gern ein paar Freunden und Bekannten gegeben, die dann vielleicht besser verstanden hätten, wie ich mich fühlte

Jede Person, die dazu beiträgt, Licht ins Dunkel und in den Mythos Depression zu bringen, ist wichtig. Victoria van Violence: „Meine Freundin, die Depression“ ist erschienen im MVG Verlag und kostet 16.99 Euro.

Ps: Mehr zum Thema Mental Health findet Ihr hier.