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Oh Mother: das wunderbare Café von Sabine Stephan

Wir starten mit Vollgas ins… Ajjjj. Nochmal von vorn. Happy New Year, Mädels! Ich gebe zu, Vollgas ist noch etwas übertrieben. Viel Kaffee und guter Wille treffen es grad besser. 😉 Ich hoffe aber, Ihr seid gut rüber gerutscht in 2020 und findet Euch ganz langsam wieder im Alltag zurecht. Und auch hier bei mir heißt es: Krümel abputzen, Baum aus dem Fenster und wieder das tun, was am meisten Spaß macht: fempowern! Und deshalb möchte ich Euch zum Auftakt im neuen Jahr eine neue mutige Gründerin vorstellen: Sabine Stephan. Sie ist 34, Mama von zwei kleinen Amerikanerinnen (1,5 & 3 Jahre jung) und frischgebackene Besitzerin vom Café Oh Mother in Schwäbisch Gmünd.

Oh Mother

Sabine, wie war Dein beruflicher Werdegang?

Alles fing an mit der Steigenberger Hotel Akademie, danach ging ich in die Ausbildung zur Köchin in der Traube Tonbach. Next Stop: Berlin, wo ich eine Ausbildung als Restaurantfachfrau gemacht habe. Anschließend absolvierte ich noch ein Studium an der HMA Koblenz und ließ mich zur F&B Betriebswirtin ausbilden. Dann zog es mich in den Süden, der Liebe wegen. Schwäbisch Gmünd ist nun seit ungefähr 12 Jahren meine Heimat. Die letzten zwei Jahre haben mein Mann und ich aber in den Staaten verbracht (Detroit). Hier bekam ich auch meine zwei Mädels. Seit gut vier Monaten, nämlich seit Anfang September 2019, bin ich jetzt Gründerin und Besitzerin vom Café Oh Mother in Schwäbisch Gmünd.

Was ist das Schöne an Deiner Arbeit?

Endlich frei und kreativ sein. Ich war und bin nicht für ein Angestelltenverhältnis geschaffen! Außerdem bin ich Gastgeberin durch und durch. Ich liebe es, meinen Gästen ein perfektes Erlebnis zu schaffen. Es gibt nichts Schöneres, als wenn meine Gäste den Laden mit einem Lächeln auf den Lippen verlassen. Klingt kitschig? Ist für mich aber tatsächlich die Erfüllung.

… und was nervt?

Schlecht gelaunte Menschen, die ihren Frust an anderen auslassen. Das fällt mir besonders nach den zwei Jahren in den Staaten auf, wie grummelig wir Deutschen sind und es einfach nicht schaffen, den Kopf zu heben und unserem Gegenüber mal ein Lächeln oder ein “Hallo!” zu schenken. Und dann dieses ständige Nörgeln.. das macht mich irre.

Home Office oder Büro?

Haha, wenn ich nicht gerade im Café bin, dann von beidem etwas.

Woher holst Du deine Inspiration?

Ich bin ein echter Schwamm und sauge alles an Eindrücken auf. Einfach mit offenen Augen durch die Welt gehen und wenn das nicht möglich ist, liebe ich Pinterest.

Hast Du Vorbilder?

Anthony Bourdain (Anmerkung der Autorin: Koch und Fernsehstar in den USA, 1956-2018) hat mich in meiner Ausbildungszeit sehr geprägt. Ich würde aber nicht wirklich jemanden als mein Vorbild bezeichnen.

Was war die größte Hürde beim Gründen?

Das Bauamt. Eine Nutzungsänderung kann einem echt die Nerven rauben. Alles andere war tatsächlich nicht so schlimm wie erwartet. Aber diese Behörden und die Bürokratie in Deutschland, was da an Zeit und Papier flöten geht…

Wie empfindest Du die Unterstützung seitens des Staates beim Gründen?

Beim Gründer Kredit seitens der LB-Bank fühlte ich mich tatsächlich ziemlich in Stich gelassen. Leider hat der Berufszweig Gastronomie immer noch einen schlechten Ruf weg. Das liegt meiner Meinung nach auch an der Menge von Quereinsteigern: “Ach, ein Café oder Restaurant eröffnen, das kann ich! Erfahrung? Pahh das bisschen Kochen…”

Was ist Dein erklärtes berufliches Ziel?

Ganz klar: das Oh Mother zu einer regionalen Kette zu machen. Gerade im ländlichen Bereich ist es für Familien so schwierig, ein wenig Großstadt-Feeling zu bekommen.

Was rätst Du anderen Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit?

Lasst euch nicht bremsen. Wir Frauen werden immer noch sehr belächelt. Das musste auch ich feststellen, besonders im Umgang mit Handwerkern und Behörden. Aber es kann auch von Vorteil sein, wenn man als Frau unterschätzt wird. 😉 Das kann man auch gerne ausnutzen!

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Vielen Dank liebe Sabine, für Deine Zeit und dass Du zeigst, dass man einfach immer wieder im Leben offen sein sollte für Neues- ob Amerika, Kinder kriegen oder ein Café eröffnen.. oder eben alles zusammen! 😉

Mehr tolle Frauen findet Ihr hier, mehr zu Oh Mother findet Ihr auf Instagram oder Facebook!

Update: Wie Sabine ihr Café durch die Corona Krise bringt- das erfahrt Ihr hier.