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Von der Idee zum Bestseller? Autorencoach Stefanie von texthungrig

Lange habe ich darauf gewartet. Heute hab ich endliche eine waschechte digitale Nomadin hier in meiner hey sisters Reihe, nämlich Autorencoach und Buchmarketing-Expertin Stefanie Penz von texthungrig. Die 43-jährige unterstützt Sachbuch- und Romanautor:innen beim Online Marketing und Verkauf ihrer Bücher.

texthungrig Buchmarketing

Sie selbst sagt über ihren Beruf: “Eigentlich könnte man mich Buch-Doktor nennen. Denn ich kümmere mich um Bücher wie Patienten: wenn sie sich nicht verkaufen, sehe ich mir die Situation an und schlage Lösungen vor. Es gibt nie den einen Weg, sondern immer nur den persönlichen Weg.”

Coach Stefanie Penz

Stefanie, wie war Dein beruflicher Werdegang?

Nach dem Abitur in Wien ging ich nach Irland, wo ich vier Jahre für eine Fluglinie in Dublin tätig war. Nebenbei schloss ich im Abendstudium eine PR-Ausbildung ab. Nach 9/11 ging es mit der Fluglinie bergab und ich kehrte zurück nach Österreich. 2010 fing ich bei einer Hotelfirma an, zwei Jahre später ließ ich mich nach Mexiko Stadt versetzen. Von dort aus bereiste ich fast alle Teile Mittel- und Südamerikas. Neben der Arbeit fing ich an, Bücher zu schreiben und sie als Selbstverlegerin bei Amazon zu veröffentlichen. 2017 zog ich einen einen Schlussstrich und gründete texthungrig.

Was ist das Schöne an Deiner Arbeit?

Menschen, die heutzutage Bücher schreiben, sind etwas verrückt. Sie schreiben monatelang an einem Buch, das sie als Ebook für etwa 5 Euro und als Taschenbuch für 15 Euro verkaufen. Nur wenige andere Produkte brauchen so lange Arbeit und verkaufen sich für so einen niedrigen Preis. In jedem Buch steckt unglaublich viel Herzblut, Zeit und Kreativität! Ich freue mich, wenn ich Autoren helfen kann, mehr Bücher zu verkaufen; egal ob über Amazon, Social Media oder ihre eigene Webseite.

…und was nervt?

Schlangengruben und Männerbünde. Die Online Marketing-Welt, in der ich mich bewege, ist ein Abklatsch der Realität. Frauen liefern sich lieber ans Messer, als sich gegenseitig zu unterstützen und Männer verklüngeln sich leidenschaftlich gerne mit anderen Geschlechtsgenossen. Wenn eine Frau erfolgreich ist, springen andere oft auf und kritisieren sie für irgendetwas an den Haaren Herbeigezogenes. Konferenzen und Fachbücher werden zu 80% von Männern dominiert. Fast jede dritte Anfrage von Männern dreht sich um meine Preise und ob ich sie nicht verhandle.

Stefanie ist digitale Nomadin- durch und durch

Home Office oder Büro?

Keines von beiden. 2017 habe ich habe meine Wohnung in Mexiko Stadt aufgegeben und lebe mit 23 kg an persönlichen Gegenständen in einem Koffer. Ich miete an den Orten, von denen ich arbeite, Airbnbs und arbeite von Co-Working Offices aus. Dort kann man sich schnell mit anderen digitalen Nomaden vernetzen.

Woher holst Du deine Inspiration?

Inspiration entsteht bei mir immer im Austausch mit anderen Menschen. Egal, ob das ein Coaching-Gespräch, ein Austausch auf Social Media, ein Podcast oder ein Gespräch mit meinen Freunden ist. Dieses Jahr habe ich einen wichtigen Mindset-Switch gemacht. Ich muss meine Kunden besser verstehen, um ihnen helfen zu können. Ich denke, dass wir in einer tollen Zeit leben. Wir können uns überall mit Experten vernetzen und zu allen Themen weiterbilden.

Hast Du Vorbilder?

Ja! Alle Menschen, die in die Umsetzung gehen und die für ihre eigenen Weg Verantwortung übernehmen. In meinem Netzwerk habe ich viele solcher Kontakte und ganz besonders ziehe ich meinen Hut vor erfolgreichen Frauen.

Was war die größte Hürde beim Gründen?

Die Angst vor dem Nichts. Ich arbeitete für sieben Jahre im abgeschirmten Mikrokosmos eines Konzerns. Wenn du da rauskommst, denkst du: Was kann es da noch geben? Ich war auch 38 und meine Familie meinte, dass ich in diesem Alter keinen guten Job mehr finden würde. Die ersten Monate hatte ich fast jeden Tag Bauchweh: Ob das wohl gut gehen würde? Doch mit jedem Auftrag und Kunden-Feedback wusste ich: Das wird gut gehen. Ich kann das.

Gab es für Dich Unterstützung seitens des Staates beim Gründen?

Ich habe in Mexiko gegründet. Dort gibt es staatliche Unterstützung und Beratung, die ausreichend ist. Alle andere Unterstützung habe ich in Form von Coachings und Online Kursen zugekauft. Ich sah das als Investment in mich: meine Lücken füllen, damit ich schnell vorwärts komme.

Was ist Dein erklärtes berufliches Ziel?

Ich möchte die Buchmarketing-Leaderin im deutschsprachigen Raum werden. Dabei möchte ich vor allem den Unternehmer-Spirit, der in der englischsprachigen Autorenwelt vorherrscht, bei uns unter den Autoren verankern. Es macht Spaß, Autor und Mini-Unternehmer gleichzeitig zu sein. Und es macht Spaß, Bücher zu schreiben, zu vermarkten und zu verkaufen.

Was rätst Du anderen Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit?

Ich glaube, jede hat einen anderen Background beim Start. Der wichtigste Gedanke für mich: Wir haben nur dieses eine Leben. Es gibt nur jetzt die Möglichkeit für dich, deine Träume zu verwirklichen. Mache das, was du tief in deinem Herzen willst.

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Liebe Stefanie, vielen Dank für Dein inspirierendes Interview! Mehr über Stefanie erfahrt Ihr auf ihrer Seite texthungrig, mehr tolle Frauen hier bei den hey sisters!