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Girls Game: Ein Leben als Mann UND Frau

Bernd Bitzer ist eine interessante Erscheinung. Der Reutlinger ist 1,94 m groß, 58 Jahre alt und stets  gut gekleidet. Er arbeitet als freier Journalist und IT & PR Spezialist. Als wäre das noch nicht genug, ist er seit kurzem auch noch als Flugbegleiter in der ganzen Welt unterwegs. Schon sein berufliches Portfolio zeigt: Bernd lebt sein Leben in vollen Zügen. Stillstand gibt es für ihn nicht, er entwickelt sich ständig weiter. Er probiert sich aus, saugt das Leben auf. Und zwar in allen Facetten, denn Bernd ist auch Marlene. Seine Geschichte hat er im Buch “Girls Game” aufgeschrieben.

Mann mit Glatze im Sportwagen

Bernd Bitzer

Girls Game

Schon als kleiner Junge in schwäbischer Idylle fühlt Bernd, dass er anders ist. Dass er nicht nur mit Autos und Cowboys spielen möchte. Dass er auch schöne Kleider und “Mädchensachen” ganz gut findet. Er fühlt sich nicht im falschen Körper gefangen, sondern verloren zwischen zwei Welten. Erst in seiner Studienzeit lernt Bernd eine Frau kennen, die spürt, was mit ihm los ist. Mit der er seine weibliche Seite ausleben kann. Die Beziehung ist der Beginn einer lebenslangen Verwandlung, einer Wanderung zwischen den Welten.

mann mit glatze und frau im kostüm
Bernd ist unter der Woche ambitionierter Geschäftsmann. An den Wochenenden frönt er seiner Liebe für schöne Kleider, Schminke, Perücken, Nylons und Highheels. Dabei ist Bernd weder transsexuell noch fühlt er sich als Transvestit. Bernd liebt Frauen, und zwar so sehr, dass er die Weiblichkeit auch selbst leben will. Er beginnt, Hormone zu nehmen und vor wenigen Jahren beschließt er, seine zwei Leben öffentlich zu machen. Nach 30 Jahren, in denen nur zwei Partnerinnen von Marlene wissen, bringt er 2011 sein Buch Girls Game heraus. Darin erzählt er seine Geschichte. Mit vielen Anekdoten, die einen zum Schmunzeln bringen, die teilweise  erotisch sind und mit Bildern, die erahnen lassen, warum Bernd so gerne Marlene ist.

Es gibt eben Tage, da fühlt Bernd sich einfach mehr als Marlene. Dann geht es morgens nicht in den Anzug, sondern ins leichte Sommerkleid. Es ist für Außenstehende zwar manchmal schwer zu verstehen, dass er beide Geschlechter (aus)leben möchte- und trotzdem erfährt er nach dem Erscheinen seines Buches eine unheimlich große Welle der Empathie, des Interesses, der Unterstützung.

Sein Fazit ist ganz klar:

“Ich habe das beste Leben, das ich mir vorstellen kann. Sogar zwei davon! Und da ich keins davon aufgeben, mich nicht für eines der beiden entscheiden muss, kann ich die vielen Vorteile zweier Blickwinkel jetzt nicht nurmehr für mich nutzen – sondern sie auch noch an viele weitergeben! … Alles in der Natur um uns herum ist Vielfalt, ist Veränderung, ist ständiger Wechsel. Das ist echtes Leben – auch meins.

Leb’ Dein Leben nicht so, als ob Du noch ein zweites in Reserve hättest.
Nicht jeder hat das auch… 🙂 “

Zu guter Letzt: Bernd und Marlene- ich bewundere Euch und ich freue mich so sehr auf ein baldiges Treffen. Und dann möchte ich mit Dir, Marlene, durch die Stadt ziehen und shoppen- und vielleicht am nächsten Tag mit Dir, Bernd, richtig schön Essen gehen.

Deal?