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Vaginismus – wenn der Körper Nein sagt

Sex ist Leidenschaft, Sex ist Nähe und Verbindung. Und ja, Sex sorgt sogar dafür, dass wir gesund bleiben, schließlich werden beim Liebesspiel Abwehrkräfte gestärkt und Endorphine ausgeschüttet. Doch für einige Menschen ist die engste Verbindung zweier (oder mehrerer) Menschen nicht ganz so positiv behaftet. Jede dritte Frau leidet in ihrem Leben einmal unter einer sexuellen Funktionsstörung. Dazu gehören z.B. sexuelle Unlust, Orgasmusstörungen und auch Schmerzen bei der Penetration (Vaginismus). Ungefähr 6 Prozent aller Frauen sind von Vaginismus betroffen- bei ihnen verkrampft sich die Beckenbodenmuskulatur, die die Vagina umgibt, sobald etwas eingeführt werden soll. Vaginismus macht aber nicht nur den Geschlechtsverkehr fast unmöglich- auch gynäkologische Untersuchungen und sogar das Einführen von Tampons werden zur Schmerzprobe.

Offiziell sind gut 6 Prozent aller Frauen von Vaginismus betroffen. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich jedoch weitaus höher.

Vaginismus – ein schambesetztes Thema

Wenn wir die Krankheit weiter unter die Lupe nehmen, unterscheidet die Medizin verschiedene Ausprägungen: beim primären Vaginismus krampft sich die Scheidenmuskulatur schon beim allerersten Geschlechtsverkehr zusammen. Die Funktionsstörung ist angeboren. Beim sekundären Vaginismus war das Eindringen in die Vagina früher einmal schmerzfrei möglich. Nach einem traumatischen Ereignis wie sexuellem Missbrauch oder einem Geburtstrauma entwickelt sich die Störung- doch manchmal sind es auch weitaus weniger dramatische Umstände, die die Krankheit auslösen: zu viel Stress, Infektionen, Leistungsdruck, ein negatives Körperbild oder Probleme in der Partnerschaft. Der Körper reagiert oft erst dann, wenn Gefühle zu lange unterdrückt werden- und deshalb sind die Symptome auch unbedingt ernst zu nehmen.

Behandlung von Vaginismus

Wenn ein Arzt bzw. eine Ärztin bei einer Frau Vaginismus festgestellt hat, gibt es je nach Ursache und Schweregrad verschiedene Behandlungsansätze. Die Therapieoptionen variieren von Verhaltenstherapie und Paartherapie über Medikamente bis hin zu speziellen physiotherapeutischen Techniken. So können zum Beispiel Arzneimittel oder Botox-Injektionen in die Vaginalmuskulatur Schmerzen lindern. Durch Physiotherapie können Frauen lernen, die Kontrolle über die Vaginalmuskulatur wiederzugewinnen und Verspannungen zu lösen. Und in einer Verhaltenstherapie geht es darum, Ängste und negative Assoziationen mit Geschlechtsverkehr zu verarbeiten. Auch Entspannungstherapien oder bewusstes Atmen können zur Heilung beitragen.

Therapie im eigenen Wohnzimmer- für viele Patientinnen ein großer Vorteil, gerade bei intimen Themen

Vaginismus behandeln- mit Online-Therapie

Ein Angebot, das viele der bereits genannten Ansätze vereint, ist der Online-Kurs Vaginismus Plus. Mit ihm lassen sich vaginale Schmerzen beim Sex nachweislich vermindern – und das kostenfrei auf Rezept. Den 12-wöchigen Therapiekurs haben Wissenschaftlerinnen und Psychotherapeutinnen gemeinsam mit betroffenen Frauen entwickelt. Er beinhaltet Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen, Online-Tagebuchseiten sowie ein physisches Vaginaltraining. Wir finden: der Online-Kurs ist nicht nur eine gute Möglichkeit, um zurück zu finden zu einem entspannten Sexleben – sondern in erster Linie zu einem selbst bestimmten und schmerzfreien Leben.

Psst: Mehr zu den Themen Gesundheit und Ernährung findet Ihr hier.