Menu

meingemachtes: so wird aus Kochen ein Event

Eigentlich müsste ich Christiane Zimmermann dringend mal einen Besuch abstatten- oder gleich mal ein paar Tage bei ihr einziehen. 😉 Erstens wohnt sie gar nicht so weit weg (im Landkreis Aichach-Friedberg) und zweitens ist sie die Chefin der meingemachtes manufaktur. Dort gibt es nicht nur wahnsinnig leckere Fruchtaufstriche und Chutneys, vor allem gibt Christiane dort ihre Leidenschaft fürs Kochen und außergewöhnliche Geschmackserlebnisse weiter.

meingemachtes

Bei ihren Kochevents liefert sie mit viel Spaß und Genuss frische Inspirationen- ganz egal, ob es um die heimische Küche geht, die spanische oder französische. Auch Junggesell:innen Abschiede in gemütlicher Kochrunde richtet Christiane aus.

Christiane, was ist das Schöne an Deiner Arbeit?

Ich liebe und lebe Vielseitigkeit. All das, was ich gerne tue, darf ich jeden Tag umsetzen. Hier findet meine Bankfachwirtin-Ausbildung mit allem Betriebswirtschaftlichem, meine Liebe zu Lebensmitteln und zum Kochen und meine Kreativität ihren Platz. Mein Wissen teile ich sehr gerne. Früher durfte ich das als Ausbilderin tun, heute leite ich die Kochevents.

…und was nervt?

Die immer stärker werdende Bürokratie in Deutschland und der EU, die es gerade kleinen Unternehmer:innen oft schwer machen. Es ist sehr schade, dass der gesunde Menschenverstand von immer mehr gesetzlichen Regelungen abgelöst wird.

Home Office oder Büro?

Im Moment sowohl als auch! Die Produktion und die Kochkurse finden natürlich in der Manufaktur statt. Viele Bürotätigkeiten und Kommunikation verlege ich nach Hause, da sich so mein Alltag als Mutter von zwei Kindern besser managen lässt.

Woher holst Du deine Inspiration?

Für mich sind Kochbücher und Koch- & Backzeitschriften natürlich „Pflichtlektüre“. Außerdem is jeder Markt- oder Restaurantbesuch inspirierend. Menschlich und persönlich bringt mich mein Netzwerk immer wieder weiter.

Hast Du Vorbilder?

Für mich ist Lore Maria Peschel-Gutzeit ein Vorbild (hier geht es zum Wikipedia Artikel). Ihren Weg bis zur Justizsenatorin in einer Zeit, als es Frauen in juristischen Kreisen noch sehr schwer hatten, finde ich beeindruckend. Gerade auch mit dem Wissen, dass sie dies alles als geschiedene und allein erziehende Mutter von drei Kindern bewerkstelligt hat. Sie ist mit weit über 80 Jahren immer noch in Sachen Frauenquote und Gleichberechtigung unterwegs. Das ist schon ein Traum, bis ins hohe Alter seine Leidenschaft so leben zu können.

Was war die größte Hürde beim Gründen?

Ich denke, Frauen werden immer noch nicht so ernst genommen, gerade auch, wenn es um das finanzielle Thema geht. Es hängt aber auch mit unserer eigenen Wahrnehmung als Frau zusammen und da nehme ich mich nicht aus. Es ist ein Weg, das mit mehr Selbstverständnis anzugehen. Daneben sind es die vielen und immer mehr werdenden Vorschriften, Verordnungen und rechtlichen Themen, gerade hier hat man als Gründer oft noch nicht den Überblick. Da würde ich mir z.B. von der IHK mehr Unterstützung und Informationen wünschen, sei es nur in Form einer Checkliste „Liebe (r) Gründer/in, hast Du auch daran gedacht …?“.

 Wie empfindest Du die Unterstützung seitens des Staates beim Gründen?

Seitdem die Abwicklung der Förderungen nicht mehr über die KfW läuft, ist alles noch bürokratischer geworden. Leider durfte ich die Auswirkungen am eigenen Leib erfahren. Dank sehr engagierter Hilfe der Gründungsberaterin bei der IHK und meines Unternehmensberaters hat alles nach einem Jahr Nervenkrieg dann doch ein gutes Ende genommen. Mein Fazit: Deutschland muss definitiv Gründerfreundlicher werden.

Was ist Dein berufliches Ziel?

In den nächsten fünf Jahren möchte ich mit meinen Produkten in ganz Deutschland vertreten sein. Dabei liegt mir allerdings gesundes Wachstum am Herzen, um so auch mit neuen Arbeitsplätzen etwas an meine Region zurückgeben zu können.

Was rätst Du anderen Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit?

  1. Suche Dir Unterstützung. Plane dafür genug Budget ein und baue Dir ein Netzwerk auf.
  2.  Denke groß! Wir Frauen verkaufen uns leider oft unter Wert.
  3.  Starte lieber unperfekt, als gar nicht. Der erste Schritt ist der wichtigste, raus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer. Wer hinter seiner Geschäftsidee steht und hart arbeitet,  wächst mit seinem Business.

.

 Vielen Dank liebe Christiane!

Mehr tolle Frauen, die sich ihren Traum von der eigenen Selbstständigkeit erfüllt haben, findet Ihr hier

Fotos: Businessfotografie mit Konzept