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Toyah Diebel gegen #DigitaleKinderarbeit

„Neugeborene werben für Strampler und Zweijährige müssen als Werbegesicht für Mamas neue Schmuck-Kooperation herhalten. Die Privatsphäre von Kindern bleibt dabei auf der Strecke.“ Instagram Aktivistin Toyah Diebel setzt sich für die Überarbeitung des Jugendschutzgesetzes und dessen Anpassung an zeitgemäße Plattformen, wie YouTube und Instagram ein. Dafür startet sie jetzt sogar eine Petition auf change.org.

Toyah Diebel appelliert an die Justiz

Ich folge Influencerin Toyah Diebel seit vielen Jahren. Von Anfang an polarisierte sie mit ihrer Sicht auf die Hochglanzbilder mancher (Familien-) Bloggerinnen. Mütter, die ihre frisch geborenen Kinder in die Kamera halten und Tausende von Euro verdienen. Mit einem Schutzbefohlenen.

Toyah Diebel; Foto: Delia Baum

Bereits im März 2019 hat Toah Diebel die Kampagne #DeinKindAuchNicht ins Leben gerufen, um auf die Verletzlichkeit von Privatsphäre und Persönlichkeitsrechten von Kindern im Netz aufmerksam zu machen (deinkindauchnicht.org). Heute ist sie selbst Mutter und kann noch weniger verstehen, dass Rechte von Kindern im Internet kaum bis gar nicht geschützt werden.

Doch wie ist die Rechtslage denn momentan?

Fakt ist: Kinderarbeit ist in Deutschland verboten. Dennoch gibt es eine Ausnahmegenehmigung für Film- oder Fernsehaufnahmen, diese sind im Jugendarbeitsschutzgesetz klar definiert: Kinder ab 6 Jahren dürfen bis zu drei Stunden täglich vor der Kamera stehen, Kinder ab 3 Jahren zwei Stunden. Für Kinder unter 3 Jahren kann keine Genehmigung erteilt werden.

Doch gilt dieses Gesetz auch für die sozialen Medien? Anscheinend nicht.

Es gibt etliche Menschen, Stars und Normalos, die mit ihren Kindern Geld verdienen. Es werden ganze Accounts und Storyboards rund um das Leben der lieben Kleinen erstellt, gefüllt mit Productplacements und Rabattcodes. Von niemandem reguliert oder bewacht, außer den Instamoms & Dads. Das Phänomen der sogenannten „Mini-Influencer” ist neu und muss deshalb auch reguliert werden. Wann ist Influencing mit Kindern schlicht ein Hobby und wann spricht man von Arbeit, und somit von Kinderarbeit?

#DigitaleKinderarbeit braucht Regeln

 Ich stimme Toyah Diebel voll und ganz zu, die Petition habe ich sofort unterschrieben. Nicht weil ich pauschal alle Accounts mit Kindern zum Kotzen finden. Ich folge auch zwei oder drei Accounts, die Gesichter zeigen. Aber dabei merkt man immer, dass es die Eltern nicht übertreiben und die Kids nur sporadisch und spielerisch eingebunden werden. Wenn allerdings zweijährige Mädchen mit Schleifen um den Kopf- in einem pastellfarbenen Setting- Klamotten verkaufen sollen, hört der Spaß auf.

Regulierung kann nicht schaden, sondern im besten Fall die schützen, die uns am liebsten sind.