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“Werde sichtbar!” Monika Frauendorfer, Markenberaterin

YAY! Auch in diesem Jahr erwarten Euch hier auf hey sister spannende Interviews mit inspirierenden Gründerinnen und Selbstständigen. Den Auftakt macht eine Frau, die Euch zur Marke machen kann! Auf Monika Frauendorfer bin ich über eine Facebookgruppe für Business-Moms gestoßen und fand sie auf Anhieb sympathisch. Monika ist Markenberaterin und Content-Marketing Managerin und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in München.

Monika Frauendorfer

Monika, was ist das Schöne an Deiner Arbeit?

Ich mache selbständige Frauen mit ihrem Business sichtbar und begleite sie in ihrem Markenaufbau. Ich interessiere mich für ihre Geschichte, ihre Beweggründe und filtere, was sie besonders macht. Für mich sind diese Momente, in denen meinen Kundinnen eine „Last“ von den Schultern fällt und Stolz in den Augen aufflackert, wenn sie ihre Botschaft und ihr Markenherz gefunden haben, unbezahlbar. Sie sehen dann endlich das, was sie lange nicht so deutlich vor Augen hatten. Nämlich, wie wertvoll ihr Wissen und ihre Persönlichkeit für andere sind. Das begeistert mich, das treibt mich an.

..und was nervt?

An meiner Arbeit selbst nervt mich gar nichts. Es ist das, was ich liebe und mir so gestalte, wie ich es möchte. Aber es nervt mich der Grund, warum viele Mütter sich selbständig machen (müssen). Fakt ist, dass die meisten Frauen sich während oder nach der Elternzeit selbständig machen, weil sie in der Arbeitswelt keine flexiblen Arbeitsmöglichkeiten vorfinden. Und wenn, werden sie in Teilzeitstellen in ihrer Position degradiert und so nicht mehr für voll genommen. Ich habe die Suche nach einer Teilzeitstelle nach meiner Elternzeit als sehr frustrierend und unflexibel erlebt. Über das Thema Kita-Plätze möchte ich dabei erst gar nicht reden.

Home Office oder Büro?

Home-Office, das ist mit zwei Kindern und in München für mich gerade definitiv das Beste. Keine Fahrzeiten, kurze Wege, das hat schon was. Das gibt mir die Flexibilität, die brauche. Und Vorrang haben immer die Kinder und die Familie. Dazwischen muss ich aber auch wirklich mal raus zu Netzwerktreffen und Veranstaltungen. Sonst würde mir die Decke auf den Kopf fallen.

Woher holst Du deine Inspiration?

Alles, was um mich passiert, inspiriert mich. Ich kann in der Tat kaum gehen oder stehen, etwas lesen oder mit jemandem sprechen, ohne dass es nicht in meinem Kopf anfangen würde, zu rattern. Das ist faszinierend, aber auch durchaus anstrengend. Zum Beispiel: Meine Kinder inspirieren mich täglich, meine Kundinnen durch ihre Geschichte und ihre Fragen. Meine beste Freundin inspiriert mich durch ihre schräge Betrachtungsweise der Welt. Unser Kater inspiriert mich durch sein „entspannt in den Tag leben“. Inspiration entsteht aus meiner täglichen Erfahrung, aus Büchern, bei Reisen, Ausstellungen… Das könnte ich jetzt unendlich fortsetzen.

Hast Du Vorbilder?

Hm. Das Wort „Vorbilder“ gab es tatsächlich bis vor kurzem in meinem Wortschatz nicht. Ich bin immer den Menschen gefolgt, mit denen ich mich wohl fühlte. Menschen, die mein Leben bereichert haben, die mir die Welt mit ihren Augen zeigten und mich daran teilhaben ließen. Ich habe sie für mich aber nie als Vorbilder definiert. Wenn eher als Freunde oder Mentoren. Erst seitdem ich mich mehr mit Menschen und ihren Geschichten beschäftige, taucht das Wort „Vorbild“ immer mehr in mein Bewusstsein. Ich habe angefangen, mir bewusst Vorbilder zu suchen. Dabei habe ich festgestellt: Menschen, die authentisch und ehrlich ihren Weg gehen und sich dabei nicht beirren lassen, finde ich klasse.

Was war die größte Hürde beim Gründen?

Die größte Hürde war definitiv, mein Business auf den Punkt zu bekommen. Meinen Fokus zu finden, ihn in eine Botschaft zu packen und für die sichtbar zu machen, für die ich arbeiten möchte. Ja, das sage ich als Markenberaterin. Eine weitere Herausforderung war für mich, plötzlich keine Gewerke mehr um mich zu haben, denen ich die Aufträge zur Umsetzung meiner Ideen geben konnte oder einfach Fragen stellen konnte. Das war Anfangs echt eine große Umstellung. Mittlerweile habe ich mir ein Netzwerk aufgebaut und kann die meisten Themen ganz gut damit abdecken.

Wie empfindest Du die Unterstützung seitens des Staates beim Gründen?

Ich habe nicht viel genutzt und mich auch nicht sonderlich schlau gemacht, um ehrlich zu sein. Durchaus erwähnenswert finde ich hier in München das Projekt guide, eine wertvolle Anlaufstelle für alle Gründerinnen und Selbständige. Viele erfolgreiche Frauen in München sind mit guide gestartet! Ich gehe heute noch regelmäßig zu Netzwerkveranstaltungen. Wenn ich die Unterstützung hinsichtlich des Gründerzuschusses sehe, bin ich gespalten. Ich habe den Gründerzuschuss erhalten. Finanziell war das aber kein Win, denn die 300 Euro mehr im Monat wurden durch die Krankenversicherung aufgefressen.

Was ist Dein berufliches Ziel?

Frauen sichtbarer zu machen: mit all ihren Facetten und Geschichten. Der Arbeitswelt und Gesellschaft da draußen klar vor Augen zu führen, wie engstirnig und blind sie mit der Ressource Frauen und Mütter umgehen. Für mich ganz persönlich: Wieder finanzielle Unabhängigkeit und Freiheit zu erlangen.

Was rätst Du anderen Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit?

Bei sich zu bleiben, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht auf die skeptischen Stimmen von Außen zu achten. Außerdem: Vernetze Dich! Unbedingt! Alleine bist Du aus meiner Sicht verloren. Gemeinsam sind wir einfach stärker. Und: sehe den Mitbewerber nicht als Feind. Du solltest immer so aufgestellt sein, dass Du Dich nicht „fürchten“ musst. Hab ihn im Blick und nutze ihn für Dich, indem Du Deine Stärken nach vorne stellst und Du so die Schwächen des anderen sichtbar machst.

BÄM! Vielen Dank liebe Monika!

Wenn Ihr mehr erfahren wollt: zu Monikas Arbeit und Angeboten geht es hier, zu den anderen hey sisters gelangt Ihr hier!

Fotos: Sabine Gassner, Sapna Richter